Geschichte der Wohnungswirtschaft

Die Entstehung der ersten Städte

Von der Antike bis zur Gegenwart

Die Entstehung der ersten Städte (6000 bis 3200 v. Chr.)

Bis 6000 v. Chr. schritt die Entwicklung im Vorderen Orient mehr und weniger zeitgleich voran. Ab da an entwickelten sich die verschiedenen Regionen unterschiedlich. Vor allem im heutigen Iran nahe dem Euphrat entwickelte sich eine städtische Hochkultur. In den umliegenden Regionen verblieb es allerdings noch bei Einzelsiedlungsgebieten. Mittig im Iraq (Tell es-Suwwan) wurde auf einer Fläche von ca. 24.000 m² die älteste befestige Siedlung des Vorderen Orient gefunden. Sie existierte um ca. 5300 v. Chr. und war mit einer Lehmziegelmauer und einem Graben umgeben. Es war die Zeit zu der es zu Konzentrierung von Ressourcen/Reichtümern in bestimmten Gebieten kam, die die Bewohner versuchten zu verteidigen.

Die Häuser in Tell es-Suwwan sind Planbauten, die eine Fläche von 50 bis 90 m² haben. Auch wenn die Gebäude sich sehr ähnelten, kam es noch vor, dass die Türen nicht immer gleich angeordnet waren.

Mit der Zeit wurde der Feldanbau wichtiger, sodass die Siedlungen sich von Gebirgstälern in die Ebene verschoben. Auch das Aufenthaltsgebiet der Siedler wurde kleiner, da konsequenter Weise das Jagen und Sammeln an Bedeutung verloren hat. Es folgte eine Spezialisierung der Bewohner, die durch die Produktion ermöglicht wurde. Es gab erste Töpfer und Priester, auch Koordinatoren waren ab dem Zeitpunkt benötigt, da selbst die Keramik ab 5000 v. Chr. von, auf in einzelne Arbeitsschritte spezialisierte, Töpfern hergestellt wurde.

Zu Ende der Susiana-Zeit entstanden die ersten hierarchischen Strukturen. So gab es in Tepe Sohz ein zwei-Schichtensystem und in einer darauffolgenden Phase entstand in Sua ein drei-Schichtensystem. Am Ende des 4. Jt. V. Chr. entstanden Schilfhütten in Babylonien, welche aus Bögen, einer Schilflage und einer darüber liegenden Schilfmatte bestanden. Da es sich um Fertigteile handelt kann man die Häuser sehr leicht auf und ab bauen, auch wenn das Zusammensuchen der Materialien deutlich länger dauert.

In der Uruk-Zeit (3900 – 3000 v. Chr.) fingen die erfolgreichen Städte aus Süd-Mesopotamien an, Handelsstationen am Euphrat zu gründen. Die Handelsstationen dienten der Versorgung der Städte mit fehlenden Ressourcen und Fertigprodukten. Eine solche Handelsstation war Habuba Kabira. Sie lag im heutigen Syrien und bestand um 3500 v. Chr. (Zeitpunkt der Schrifterfindung) – allerdings nur ca. 50 Jahre lang. Habuba Kabira war 18 ha groß und es lebten ca. 6000 bis 8000 Menschen dort. Sie zur Landseite hatte sie eine Lehmziegelmauer mit Türmen. Zudem gab es eine Kiesstraße, die durch die Stadt verlief. Von dieser Art Hauptstraße gingen Stichstraßen rechtwinklig ab, von denen wiederum Wege abgingen, die dann in Sackgassen endeten. Das größte befand sich auf einem Grundstück mit einer Fläche von 500 m². Es bestand aus einem Mittelsallhaus, Breiträumen, die als Empfangssäle fungierten, und Wirtschafträumen. Zusammen schließten sie einen Rechteckigen Hof ein, der mit Kanälen entwässert wurde. Die Gebäude wurden nach Ellenmaß (49 cm) gebaut.