Wohnungswirtschaft
Die Zeit der frühen Hochkultur und der Stadtstaaten
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Die Zeit der frühen Hochkultur und der rivalisierenden Stadtstaaten (3200 bis 2350 v. Chr.)
Zur späten Uruk-Zeit lief Babylonien dann schließlich der Susiana in der Entwicklung von Stadtstaaten den Rang ab. Die Siedlungsdichte verzehnfachte sich im Umland, sodass Uruk letztlich zum Zentrum eines Vier-Schichtensystems wurde. Dieser Trend wurde durch einen ca. 200 Jahre zuvor einsetzenden Klimawandel ausgelöst, der den Meeresspiegel fallen ließ. Zur selben Zeit sind auch erstmals typisch babylonische Sachen wie Keilschrift, Rollsiegel, Großkunst und monumentale Architektur zu finden. Die Schrift und der Rollsiegel waren vor allem durch die immer komplexer werdende Verwaltung nötig. Die Hierarchie war von der Verwaltung herab geordnet, sodass die Funktionsträger ganz oben standen, gefolgt von den Funktionären und Priestern, auf welche wiederum die Spezialberufler folgten, nach denen dann abschließend die einfachen Berufe kamen.
In Uruk basierte die Organisation der Gesellschaft auf der Stadtkönigin namens Ischtar Eanna. So war der Tempel das Zentrum der Macht in der Stadt und bestand für ca. 500 Jahre. Der Tempel war auch Zentrum der Wirtschaft, da dort die gesellschaftlich hergestellten Güter nach Bedarf und Status verteilt werden. Eine Privatwirtschaft hat es dennoch wahrscheinlich gegeben – sie wurde nur nicht im Tempel dokumentiert.
Im Heiligtum Eanna in Uruk wurden große öffentliche Hallenbauten errichtet. Es ist nicht eindeutig, ob es sich dabei ausschließlich um Tempelbauten handelte. Ein Palast für militärische Anführer ist eher unwahrscheinlich, da Konflikte zwischen den Tempelstädten erst gegen 2.900 v. Chr. auftraten. Dieser Schluss wurde gezogen, da zur selben Zeit eine Stadtmauer (9,5 Km) für Uruk errichtet wurde. Zur Existenz einer früheren Stadtmauer, wie in Habuba Kabira, kann keine Aussage getroffen werden. Die Mauer von Uruk hatte 900 Halbtürme und umschloss eine Fläche von 550 ha – Uruk wurde so zur größten Metropoleseiner Zeit.
Die einzelnen Regionen entwickelten sich immer weiter auseinander, wobei Babylon aber eine deutlich überlegende Organisationskultur hatte, welche sich auf die anderen Gebiete auswirkte. Die ersten Konflikte entstanden anscheinend aufgrund einer Wasserknappheit, die durch den sinkenden Meeresspiegel ausgelöst wurde. Die Situation verbesserte sich allerdings, als um 2800 v. Chr. der Kanalbau immer fortgeschrittener wurde. Gegen 2500 v. Chr. war die Schrift dann soweit entwickelt, dass sich historische Ereignisse festhalten ließen und eine Sprachgruppe – das Sumerische – ausgemacht werden konnte. Im 24. Jh. V. Chr. wurden die ersten Paläste erbaut, wobei man streiten kann, ob komplexe Wohngebäude um 2600 v. Chr. auch schon als Palast gezählt werden können. Im Laufe der kriegerischen Auseinandersetzungen, kam eine weitere Gruppe zu der Wirtschaftsorganisation in den Tempel – die Militärorganisation.
Ab 2800 v. Chr. Begann die Besiedelung sich auf die Gebiete nahe den großen Kanälen zu konzentrieren, sodass einige Siedlungen größer und andere wiederum kleiner wurden. Es entstanden freie Flächen, welche den Einfluss der Stadtstaaten schwächten. Um durchgehende Konflikte zu lösen machten die Städte häufiger den Versuch mit Hilfe von Hegemonie einen Zentralstaat zu schaffen. Diese Bemühungen wurden aber von den anderen Städten nicht angenommen, da diese sich nicht mit der anderen Stadt identifizieren konnten, sondern sich ihrem Stadtgott nahe fühlten. So geschah es, dass Tempel das Zentrum für Aufstände gegen eine Hegemonialmacht wurden.