Geschichte der Wohnungswirtschaft

Alt und Mittelbabylonische Zeit

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Alt und Mittelbabylonische Zeit (2000 bis 1000 v. Chr.)

Aus einem Stadtplan von Nippur weiß man, dass die Stadtflächen nicht voll bebaut waren, sondern es auc freie Gartenflächen gab. Die Oberschicht lebte anders als in Ägypten noch mit der Unterschicht in derselben Gegend. Nur die Tempelbediensteten bekamen häufig Häuser auf dem Tempelgebiet. In den Wohngebieten befanden sich auch Werkstätten. Wenn allerdings Feuer, Rauch oder Geruchsbelästigung bei einer Werkstatt dazu gehörten, so war diese oft am Rand eines Wohnareals. Metallgießwerkstätten waren jedoch in der Regel im Zentrum der Stadt zu finden.

In Nordbabylonien war die Siedlungsdichte deutlich geringer, was darauf zurückzuführen ist, dass dort weniger Kanäle benutzt wurden und stattdessen der Regenfeldbau betrieben wurde. So wurden in der Stadt zur Abgrenzung der verschiedenen Gebiete nicht Kanäle benutzt, sondern die Höhenunterschiede. Die Tempel waren demnach auf den alten Siedlungshügeln höher positioniert als die neuen Wohngebiete.

Das typische altbabylonische Wohnhaus war grundsätzlich zweigeteilt. Dies geht aus Miet-, Kauf-, Tausch-, und Erburkunden hervor. Ausgeprägt war das Konzept der Zweiteilung vor Allem bei größeren Häusern, die einen vorderen offenen Hofbereich hatten und einen geschlossenen hinteren Hausteil, welcher über den Mitteltürraum zugänglich war. Hinter ihm war der große Hauptwohnraum, der von Gästen nicht zu betreten war. Auch gab es ein Obergeschoß, was aber nicht recht unbekannt ist, da es keine Darstellungen gibt und auch keine Baubefunde vorliegen. Für zweistöckige Lehmziegelhäuser waren die Mauern in der Regel mindestens einen Meter dick. Es gibt aber auch Mietverträge in Häusern mit dünneren Wänden, die auf ein Obergeschoß hinweisen, sodass man davon ausgehen muss, dass es einen massiven Dachbau gegeben haben muss.